Wie sieht unsere feministische Zukunft aus?

Ulla Heinrich & Nushin Yazdani

Carrier bag

Visionen von zukünftigen Gegenwarten


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Zukunftsvisionen, die sich nicht hinter verschlossenen Türen von Ämtern und großen Firmen entwickeln, sehen oft aus wie in der Serie „Black Mirror“: Einzelne globale Multis regieren die Welt, Überwachungskapitalismus, Kameras und Screens überall, jede Interaktion wird bewertet, analysiert und klassifiziert. Oft leben in diesen Darstellungen Menschen zusammen mit Maschinen, und genauso oft gibt es dadurch Konflikte.

Unsere Vorstellungen von Technologie gestaltet diese gleichzeitig auch. Wenn wir Daten als „das neue Öl“ bezeichnen, so die Researcherin Maya Ganesh, dann bestimmt dies, wie wir Daten sehen: „Solche Metaphern bestimmen, wie eine Technologie entwickelt und gebaut wird und wie sie reguliert (oder nicht reguliert) wird."

Viele Tech-Unternehmen lassen sich von Hollywoods Science-Fiction-Vorstellungen in ihrer Produktentwicklungbeeinflussen und nicht anders herum. Dazu gehört nicht nur das iPad und die Smartwatch. Predictive-Policing-Systeme sind nicht mehr weit entfernt vom Überwachungskonzept des Sci-Fi-Klassikers „Minority Report“, schon heute werden rassifizierte Menschen in den USA, UK und anderswo durch solche Systeme überproportional und ungerechtfertigt überwacht und vorverurteilt. In Xinjiang werden Gesichtserkennung, Wi-Fi-Wanzen und Spionageprogramme eingesetzt, um die Minderheit der Uigurinnen und andere Musliminnen zu klassifizieren und in Folter- und Zwangsarbeitslagern zu inhaftieren.

Oft sind die, die die gewaltvollen Auswirkungen von neuen Technologien besonders spüren, Menschen, die in ihren Ländern marginalisiert werden und im Globalen Süden leben. Pedro Oliveira und Luiza Prado fordern ihre Leser*innen im „Cheat Sheet for a Non- (or Less-) Colonialist Speculative Design“ dazu auf, sich bereits bei der Imaginierung von Zukünften zu fragen: „Does my dystopia happen already in other ‘invisible’ (sic) places of the World?‘ It is good to know if what would be terrible for you and your audience isn’t already reality for others.“ („Findet meine Dystopie bereits an anderen 'unsichtbaren' (sic) Orten der Welt statt? Gut zu wissen, ob das, was für dich und dein Publikum schrecklich wäre, für andere nicht schon Realität ist.") **

Oftmals haben Kolonialismus und seine bis heute strukturell verankerten Auswirkungen zu diesen Zuständen beigetragen. Der Extraktivismus von Technologie-Rohstoffen und Daten, wie zum Beispiel Fotos für das Training von Gesichtserkennungssystemen, trägt neokoloniale Züge. Der Wissenschaftler Michael Kwet analysiert, wie digitale Services aus den USA auf der ganzen Welt lokale Märkte zerstören und fordert dazu auf, über Silicon Valley als imperiale Macht zu sprechen.

Unsere Zukunft scheint bestimmt von Datenkolonialismus, Extraktivismus, Konkurrenzdenken und destruktiven Wachstumssehnsüchten. Es erscheint leichter, dystopische Zukunftsvisionen zu erdenken, als konkrete Vorstellungen von Welten zu erschaffen, die lebenswert für alle sind. Dabei sind diese umso wichtiger. Wir können nur in einer gerechteren Welt leben, wenn wir es wagen, sie uns zunächst vorzustellen.

The image shows a quote from adrienne maree brown saying: „We have the gift and responsibility to imagine. And yes, this is a dark age. And a darkness such as this is the perfect setting for our dreams. Visionary fiction is a way to shape dreams of justice—to understand that art is not neutral, that what we dream and create is a practice ground for the futures we need."
*adrienne maree brown (2019). Excerpt from „[Dream Beyond the Wounds](https://dingdingding.org/issue-2/dream-beyond-the-wounds/)“. Ding Magazine.*


Dieser virtuelle Carrier Bag, zusammengestellt von Nushin Yazdani und Ulla Heinrich vom Kollektiv dgtl fmnsm, ist eine Einladung in eine anregende und utopische Welt einzutauchen. Eine Welt, in der Künstler*innen und Aktivist*innen schon lange gemeinsam an alternativen Zukünften aus feministischer Perspektive laborieren – ästhetisch und politisch. Die ausgewählten Videos, Texte, Kunstwerke und Hörstücke sind von Menschen erschaffen, die uns dabei helfen, das transformative Potential kollektiver Anstrengungen in den Blick zu nehmen, indem wir gemeinsam neue Zukünfte zu erträumen.

Wir empfehlen die Beiträge in einem entspannten Setting und nacheinander anzuschauen. Gern kannst du Pausen machen und zu einem späteren Zeitpunkt zurück kommen oder dich von den Beiträgen aus durch das www mäandern.

Vielleicht kannst du es deinem Körper gemütlich machen, deinen Lieblingstee aufsetzen, das Licht dimmen? Vielleicht kannst du deine Nase an die frische Luft halten, in deinen Körper hin einfühlen wie es dir und diesem aktuell geht, dich selbst mit einem liebevollen Kompliment verwöhnen, beide Füße fest auf den Boden stellen und tief Ein-und Ausatmen. Um für eine alternative Zukunft zu kämpfen, müssen wir in dieser zerstörerischen Welt zuerst auf uns selbst Acht geben.

Es geht los.



🔹 Genieße das Video "Serpentine", eine Kollaboration aus dem Himmel, zwischen der britischen Musikerin **Oyinda** und den visuellen Künstler*innen-Duo **Pussykrew**, bitte im Vollbildmodus:
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Willkommen zurück! Welches Gefühl hinterlässt das Video in dir? Was ist das erste Wort, dass dir jetzt in den Sinn kommt? Kannst du dir deinen virtuellen Avatar vorstellen, der neben Oyinda in dieser fluiden Welt aus glitzernden Datenpflanzen und sinnlicher Kabelage von der Plattform aus in eine neue Zukunft springt? Und wenn ja, wie soll diese Zukunft aussehen?


#HerStory #FeministClassics #VisionaryFiction #FeministFutures:

🔹 Wie so eine lebenswerte, plurale und dekoloniale Zukunft aussehen könnte, zeigt die feministische Autorin Marge Piercy in ihrem 1976 veröffentlichten Zeitreise-Roman „Woman at the Edge of Time". Die Protagonistin Connie Ramos, die aufgrund von Armut, Rassismus und patriarchaler Gewalt in einer psychiatrischen Klinik gefangen gehalten wird, entkommt dieser erschütternden Realität durch eine zeitreisende Person, Luciente, die sie in ihr Leben des Jahres 2137 bringt, um sicherzustellen, dass jene Zukunft auch tatsächlich Realität werden wird. Die Reibungspunkte und das Unverständnis von Connie und Luciente für die Welten der jeweils anderen Person erschüttern das Bild der Normalität, mit der Connie und die Leser*in ihren Alltag betrachten.

Bei ihrem ersten Gespräch fragt Connie Luciente: „You're a college graduate?“ (...) – „What's that?“ They stared at each other in mutual confusion. „Where you go to study. To get a degree,“ Connie snapped. „A degree of heat? No... as a hierarchical society, you have degrees of rank? Like lords and counts?“

Piercy beschreibt eine Welt in der es keine Hierarchien, sondern Rollen gibt, in der alle, die möchten, „mothern“ (~Mutter sein) können. Geschlechter gibt es nicht mehr. Nachhaltigkeit ist in alle Prozesse der hochtechnologisierten Gesellschaft eingebunden, dies ist kein Widerspruch. Schmerz, Eifersucht und Tod begleiten die Menschen weiterhin, aber in Lucientes Welt wurden gute Wege gefunden, damit gemeinsam umzugehen.

Das Buch wird aktuell nicht verlegt. Du findest es in Online-Shops für gebrauchte Bücher – ein unterstützenswertes und nachhaltiges Konzept.



#Futurismus #Interaction #Neuroscience #BlackMagic:

🔹 "Don't touch my hair when it's the feelings I wear" haucht uns die RnB-Sängerin Solange bestimmend in ihrem gleichnamigen Neo-Soul-Song entgegen. In der Ausstellung und 3D-Welt "NeuroSpeculative AfroFeminism" (NSAF) betreten die Zuschauerinnen einen Friseursalon und tauchen in die Welt eines Neuro Cosmetology Labs ein. In diesem ästhetisch sehr eindrücklichen reimaginierten Black Hair Salon können Rituale der Haarpflege aus der Perspektive eines Schwarzen jungen Mädchens erlebt werden. Gleichzeitig tauchen die Zuschauerinnen in eine afrofuturistische alternative Gegenwart ein, in der das Haare-Flechten in historischer Kontinuität als notwendiges Empowerment verwendet wird, nämlich zur Gehirnforschung und Neuromodulation.

Öffne diesen 53 sekündigen Trailer in einem neuen Tab und schaue ihn dir im Vollbildmodus an:

Welche Atmosphäre hat das Gesehene für dich?

Begleitend zur VR-Experience haben Molekularbiologin und Künstlerin Ashley Baccus-Clark und das Studio Hyphen Labs verschiedene Artefakte erschaffen, die die Geschichte von NSAF auch außerhalb des virtuellen Raums weitererzählen: die Octavia Electrodes (Gehirn stimulierende Braids), das Scaterviz (ein Mikroagressionen ableitender Visor) und andere.

Hyphen Labs arbeitet an der Schnittstelle von Technologie, Kunst, Wissenschaft und Futurismus und kollaboriert ausschließlich mit Schwarzen Frauen und Frauen of Color: http://www.hyphen-labs.com



#AI #DeepLearning #Multigenerational #VisionaryAI:

🔹 In ihrem Projekt "Not the only one" zeigt die Künstlerin Stephanie Dinkins wie Künstliche Intelligenz als progressives gesellschaftliches und künstlerisches Tool funktionieren kann. Dinkins gestaltete ein Objekt, das Geschichten von unterrepräsentierten Menschen im Tech Sector erzählt – wortwörtlich: Eine Skulptur die gleichzeitig ein interaktives Deep-Learning-System ist, mit dem eine wirkliche Unterhaltung möglich ist. Das Objekt wurde anhand von Sprachdaten trainiert, die von drei Frauen-Generationen aus Dinkins Familie stammen. Dinkins nennt es ein "attempt to create a multigenerational memoir of a black American family told from the perspective of an artificial intelligence of evolving intellect."

In the picture there is the sculpture of Stephanie Dinkins, which carries several faces.
*Photo credit: Stephanie Dinkins*

"Not the only one" ist eine visionäre Gegenerzählung zu dem, was KI heute ist: ein zutiefst persönliches Objekt, das geschaffen wurde, um Menschen miteinander zu verbinden, nicht, um sie durch künstlich geschaffene Kategorien von einander zu trennen.

Falls du mehr über das Objekt erfahren willst, kannst du es hier zusammen mit der Künstlerin in Action erleben:



#NonBinary #Transfeminism #DeconstructedBodies #Music:

🔹 "I do what I wanna do when I wanna do it" Dass eine feministische Zukunft nicht binär entlang von heteronormativen, sexistischen und stereotypen Geschlechtergrenzen verlaufen wird, ist gesetzt – und einer der Gründe, warum wir uns so auf diese Wirklichkeit freuen. Einer der beeindruckendsten nicht-binären Cyborgs ist die venezuelanische Musikerin Arca, die mit ihrem queeren Futurismus immer wieder neue Maßstäbe setzt.

Öffne Arcas Song "Nonbinary" in einem neuen Tab und lass dich bezaubern und verwirren.

Wie sieht unsere Zukunft ohne Gendergrenzen aus? Was würde sich in deinem Leben verändern, wenn es das binäre Geschlechtersystem nicht mehr geben würde?



#BlackTransPolitics #AlternativeArchive #PoliticalGaming #DeErasure:

🔹 Danielle Brathwaite-Shirleys "Black Trans Archive" deutet den Archivbegriff radikal um und stellt Fragen der "dauerhaften Aufbewahrung" in einen politischen Kontext. Das Medienkunstwerk, das im Browser angeschaut werden kann, ist ein interaktives und packendes Erlebnis, ein visuell außergewöhnliches und emotional ergreifendes Spiel, das Hegemonien umkehrt und Schwarze trans Menschen zentriert – wie Danielle schreibt: "to remember us even when we are at risk of being erased."

Hier geht es zum "Black Trans Archive": https://www.daniellebrathwaiteshirley.com/blacktransarchive-com



#3D #AlternativeLibraries #PoliticalDesign #DesignJustice #Unity #Unreal #Worldbuilding:

🔹"Close isn't Home" ist ein kostenloses Ressourcen-Archiv für 3D-Objekte, die kulturell und regional spezifisch sind. Die Künstlerinnen Grace Kwon and Sam Vassor wollen damit der Homogenität von online erhältlichen 3D-Objekten ganz praktisch etwas entgegensetzen und die Zugänglichkeit von 3D-Technologien für BIPoC erhöhen. Für diese besondere Bibliothek haben zahlreiche Künstlerinnen 3D-Objekte gespendet.

Schau dich hier in der Bibliothek um: https://closeisnthome.com/3D-Library

Welches Objekt hat etwas in dir ausgelöst? Welches persönliche Objekt ist dir so wichtig, dass du es in der 3D-Bibliothek haben möchtest?

Neben der 3D-Ressourcenplattform ist "Close isn't Home" auch das multidisziplinäre Kollektiv von Samantha Vassor und Grace Kwon. Sie arbeiten zusammen an 3D-, Design- und interaktiven digitalen Kunstprojekten und bringen "die Darstellung ihrer 'Nischen'-Erfahrungen in die Mainstream-Medien."



#QueeringPregnancy #PostHuman #VR #Theater:

🔹 Reproduktion, Patriarchat und Kapitalismus sind untrennbar miteinander verbunden. Wie wir uns Schwangerschaften vorstellen können, die außerhalb dieser Matrix stattfinden, untersuchen Anna Fries und Malu Peeters in ihre hybriden VR-Performance "Virtual Wombs". Dabei wird Schwangerschaft über Zweigeschlechtlichkeit und sogar über den menschlichen Körper hinaus gedacht. In einer immersiven Reise schweben die Zuschauer*innen durch spekulative Sphären und begegnen queeren und schwangere Körpern, die ihre intimen Geschichten teilen.

Hier findest du den Trailer zur virtuellen Theaterexperience:

Hast du eine Vorstellung davon, wie Schwangerschaft ohne binäre Geschlechter aussehen kann?
Welche Zukunftsvisionen haben wir als Gesellschaft für Schwangerschaft und Elternsein?



#VisionaryFiction #FeministLiterature #HowToSurviveTheEndOfTheWorld #AllYouTouch #Parables:

🔹 Eine der bekanntesten Schriftstellerinnen von Visionary Fiction ist Octavia Butler. Butlers Welt in den Parables (Parable of the Sower & Parable of the Talents) zeigt eine harte und schmerzvolle Zukunft, in der die Apokalypse nicht durch Aliens oder einen plötzlichen Kometeneinschlag hervorgerufen wird, sondern schleichend kommt – mit der vorangeschrittenen Klimakrise und der Privatisierung und Kommodifizierung von allem, was irgendwie kommodifizert werden kann. Dieser starken Kritik des zerstörenden Kapitalismus stellt Butler eine Gruppe um die Protagonistin Lauren Olamina gegenüber, die den gegebenen Widrigkeiten trotzen und sich durch Anpassungsfähigkeit und Empathie eine Community aufbauen. Olamina schafft in den Parables eine neue religiös-spirituelle Bewegung, in deren Zentrum jedoch keine Dogmen oder Götter stehen, sondern die Veränderung, die aktiv geformt und beeinflusst werden kann:

„All that you touch

You Change.

All that you Change

Changes you.

The only lasting truth is Change.

God is Change.“



#Multimedia #IntersectionalFeminist #VisionaryBodies #DeconstructedSounds:

🔹 Und sollte es in der feministischen Zukunft doch Göttinnen geben, dann wären eine von ihnen die Poetin, Musikerin und Bildende Künstlerin Juliana Huxtable.

In the picture there is a beautiful poster of Juliana Huxtable next to many plants.
(Foto aus Ullas Zimmer)

Juliana Huxtable: Untitled in the Rage (Nibiru Cataclysm), 2015
Live-Set at Nyege Nyege Festival



#MemeCore #Selfcare #Jewitch #EmotionalLabor:

🔹 Cleo Kempe Towers, auch als Emotional Labor Queen bekannt, ist eine in Berlin lebender bildender Künstlerin, Schriftstellerin und Jewitch. Towers arbeitet zu Themen wie Machtdynamiken, rituelle Besessenheit, emotional labor, femme survival und astrologische Heilung und produziert einen monatlichen Podcast namens "Emotional Labor Queen", der sich auf die Heilung von Queer zu Queer und all ihre Herzensangelegenheiten konzentriert. Emotional Labor Queen versorgt their 13.000 Followerinnen mit Quality Meme Content 4 the matters of the heart auf Instagram. Für Selfcare in Krisenzeiten mit Rosenquarz Blessings:

https://www.instagram.com/p/CVIjtTJsbec/

https://www.instagram.com/p/CSwzCMUMYiJ/

https://www.instagram.com/p/CQHF9cEnkxf/

https://www.instagram.com/p/CPYBlUoHwoR/

https://www.instagram.com/p/CLMQFFfHOk0/

https://www.instagram.com/p/CKlZlrDHiat/

#FeministPorn #Queercore #Sex #HotMess:

🔹 Welche Körper als begehrenswert anerkannt werden und wer mit welchem Körper Lust empfinden darf, ist durch Heteronormen, kapitalisierte Schönheitszwänge und Kolonialismus gesellschaftlich limitiert. Die sexpositive Bewegung schafft seit Jahrzehnten mit feministischer und queerer Pornografie lustvolle Alternativen zu einschränkenden und diskriminierenden Normen und vermittelt Wissen über Körper, Geschlechter und Lust gegen die Scham. Sex ist und bleibt politisch. AORTA film produzieren genau die Bilder, die wir für eine emanzipatorische und befreite Zukunft brauchen, in der wir gemeinsam laut Stöhne können (für alle die möchten). Im Kurzfilm "Orgy #1" wurden nicht nur viele Prinzipien der feministischen Pornografie umgesetzt, das Material ist einfach auch fucking hot!

LINK ZUM VIDEO
Passwort: carrierbagxaorta

Was hast du gesehen? Was hat dir gefallen? Was hat dir nicht gefallen? Was hat dich angemacht? Hast du dein Begehren wiedergefunden? Wie würde dein idealer Porno der Zukunft aussehen?



#DeconstructedClub #FeministFantasy #MediativeDanceSession #Music:

🔹 At the moment there are many good reasons for hibernation, for rest, for breaks. "Sonic Hibernation" is a semi-fictional fantasy story and DJ-set by Zambian-Dutch artist Happy New Tears that takes place in 2020 between Apollox and an unknown character as the world is facing a pandemic due to a new rapidly spreading virus. The only cure is to seek refuge in a sonic hibernation. Close your eyes and let this visual set take you far outside of your quarantine room and into the deep online forests for a meditative dance session:



🔹🔹🔹 Die oben beschriebenen visionären Fiktionen tragen ähnliche Wertvorstellungen in sich. BIPOC und FLINTA* werden in die Zukunft geschrieben bzw. schreiben sich in die Zukunft, und leben Solidarität und Selbstentfaltung innerhalb einer Community, leben andere Vorstellungen von Arbeit und Leistung, Achtung und Erhaltung der Natur, mehr Verbundenheit und Wert für Körper und Emotion, chosen families und queerere Lebensentwürfe. Entscheidend ist es vor allem, diese Ideen greifbar, beschreibbar und dadurch lebbar zu machen. Oder, wie es adrienne maree brown und Walidah Imarisha bezeichnen, aus unseren Träumen die Realität zu formen.

🔹🔹🔹 Was wäre in deinem Carrier Bag?

Lass es uns wissen, wenn du magst!

Bis bald,
Nushin & Ulla


*Ein Teil dieses Textes wurde zuerst auf der Website des Gunda-Werner-Instituts veröffentlicht, in dem Artikel ”Die Zukunft muss nicht aussehen wie in Black Mirror“ von Nushin Yazdani.*






Nushin Yazdani
(she/her)

Nushin Yazdani ist Transformationsdesignerin, Künstlerin und KI-Designforscherin. Sie arbeitet mit Machine Learning, Design Justice und intersektionalen feministischen Praktiken und schreibt über die Unterdrückungssysteme der Gegenwart und die Möglichkeiten gerechter und freier Zukünfte. Im Superrr Lab arbeitet Nushin als Design Researcherin und Projektmanagerin an der Erstellung feministischer Technologierichtlinien. Mit ihrem Kollektiv dgtl fmnsm kuratiert und organisiert sie Community-Events an der Schnittstelle von Technologie, Kunst und Design. Nushin hat an verschiedenen Universitäten gelehrt, ist Landecker Democracy Fellow und Mitglied des Design Justice Network. Sie wurde als eine von 100 Brilliant Women in AI Ethics 2021 ausgewählt und ist Beiratsmitglied des Projekts "Advancing Data Justice" vom Alan Turing Institute und Global Partnership on AI.

nushinyazdani.com


Ulla Heinrich
(keine Pronomen)

Ulla Heinrich (1987) ist Kulturvermittlerin, Kuratorin und Kulturmanagerin (MA). Von 2015-2018 hat Ulla in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste als Leiterin der digitalen Kommunikation, Mitarbeiterin des Intendanten und Leiterin für Sonderprojekte gearbeitet. Als Musikkuratorin und Bookerin hatte Heinrich zuvor Konzerte und Open-Air-Festivals mitgestaltet und ist aktuell für den Musikfonds und die Initiative Musik in Jurys tätig. Zum Thema Digitalität und Gender macht Ulla seit nunmehr 10 Jahren Projekte und Workshops für Jugendliche, junge Erwachsene und pädagogische Fachkräfte. Als feministische Aktivistin hält Ulla Vorträge zum Thema und organisiert Bildungsveranstaltungen. Ulla ist außerdem Initiatorin, Kuratorin und Produzentin des Festivals dgtl fmnsm, welches seit 2016 stattfindet und sich mit den emanzipatorischen Potentialen von Technologie aus queer-feministischer und intersektionaler Perspektive beschäftigt. Seit Juni 2019 ist Ulla Geschäftsführerin des Missy Magazines und lebt in Berlin.

missy-magazine.de